Ich glaube, jedes Zuhause hat eine immerwährende Baustelle. Einen Bereich, der sich irgendwie nie fertig anfühlt. Das war bei uns für lange Zeit der Flur. Bedürfnisse und Optik standen sich dort lange im Weg – bis ich eine Methode gefunden hatte, mit der ich nach einer Lösung suchen konnte. Ein Moodboard.
Mit dieser Methode bin ich im Herbst schließlich unseren Flur angegangen. Der Flur, der von Anfang an stiefmütterlich behandelt und mit lauter Zwischenlösungen abgetan wurde. Ich wünschte mir mehr Wärme und Gemütlichkeit, aber auch mehr Funktion. Das Moodboard erwies sich dabei als Retter in der Not.
Du musst wissen, unser Flur ist ein schmales Rechteck, von dem alle Türen zu den anderen Räumen der Wohnung abgehen. Es gibt keine Nische, keine Ecke, in die eine Garderobe oder ein Schrank perfekt passen würde. Auch ist das Licht sehr schlecht und es gibt keinerlei Steckdosen für eine kleine Leuchte. Dadurch fand ich schon immer, dass der Flur sehr klein und eng wirkt.
Das wollte ich schon ein paar Monate nach unserem Einzug ändern. Eine Tapete sollte her, die den Flur höher und größer wirken lassen sollte. Ich entschied mich für die dunkelblaue Stripes-Tapete von Ferm Living, obwohl Robin nicht sehr angetan von ihr war. Er hatte Sorge, dass der Flur durch sie noch dunkler aussehen könnte. Allerdings kam mein großer ovaler Spiegel an die größte Fläche mit der Tapete – und brachte wieder Licht in den Flur.
Doch was die Garderoben-Situation anging, kamen wir einfach nicht auf die perfekte Lösung. Unsere rollende Kleiderstange vom Schweden wich irgendwann einer Truhe und einem kleinen Schrank aus der Stuva-Kinderzimmer-Kollektion. Wir brauchten Stauraum. Der Kleiderschrank nahm dem Flur allerdings so viel Licht und Raum, dass ich ihn letztes Jahr nicht mehr sehen konnte. Der so dringend benötigte Stauraum fehlte uns also wieder. Und da kam das Moodboard ins Spiel.
Ich experimentierte mit unterschiedlichen Möbeln, die ich visuell neben unsere Tapete stellen konnte. Nach langem Hin und Her entschlossen wir uns dadurch, die Truhe doch zu behalten. Eine passende Garderobe fanden wir bei Bloomingville. Sie greift das Gold aus der Tapete wunderbar wieder auf. Dasselbe gilt für die neue Leuchte. Ich sagte ja bereits, dass wir keine Steckdosen im Flur haben. Abhilfe schafft deshalb die goldene Akku-Leuchte von Ferm Living. Auf dem Moodboard konnte ich sehen, dass beides perfekt zusammenpassen würde.
Trotzdem fehlte noch Gemütlichkeit. Und was trägt dazu bei? Textilien. Und gerade dabei kam mir das Moodboard wirklich wie gerufen. Farben und Formen ließen sich dadurch viel einfacher bewerten, weil ich sie direkt im Zusammenspiel mit Tapete und Wandfarbe vor mir hatte – ohne sie zu mir nach Hause bestellt zu haben. So fiel die Entscheidung auf einen Teppich, der nicht nur einen warmen Kontrast zur Tapete bildet, sondern auch die Wandfarbe aufnimmt.
Das Moodboard – für mehr Vorstellungskraft
Perfekt ist das Ergebnis für mich immer noch nicht. In einer Mietwohnung möchte ich allerdings auch nicht zu viel Geld für die Möbel ausgeben, die ich wirklich wunderschön und passend finden würde. Ohne das Moodboard hätte ich aber wahrscheinlich noch ewig nach einer Lösung für den Flur gesucht und mir zig Möbel oder Teppiche nach Hause bestellt, nur um sie dann wieder zurückzuschicken. Ich möchte dir als Inspiration deshalb öfter ein paar Moodboards von mir vorstellen – vielleicht gefällt dir ja etwas davon. Und wenn du wissen möchtest, wie du eines erstellst, habe ich dir hier einen kleinen Guide zusammengefasst.